Trimethylsilyl

Für Tetramethylsilan, das auch als TMS abgekürzt wird, siehe Tetramethylsilan.

Eine Trimethylsilylgruppe (abgekürzt TMS) ist eine funktionelle Gruppe in der organischen Chemie. Diese Gruppe besteht aus drei Methylgruppen, die an ein Siliciumatom gebunden sind , das wiederum an den Rest eines Moleküls gebunden ist. Diese Strukturgruppe zeichnet sich durch chemische Inertheit und ein großes Molekularvolumen aus, was sie in einer Reihe von Anwendungen nützlich macht.

Eine an eine Methylgruppe gebundene Trimethylsilylgruppe bildet Tetramethylsilan, das auch als TMS abgekürzt wird.

Verbindungen mit Trimethylsilylgruppen kommen in der Natur normalerweise nicht vor. Chemiker verwenden manchmal ein Trimethylsilylierungsreagenz, um eher nichtflüchtige Verbindungen wie bestimmte Alkohole, Phenole oder Carbonsäuren zu derivatisieren, indem sie eine Trimethylsilylgruppe durch einen Wasserstoff in den Hydroxylgruppen der Verbindungen ersetzen. Auf diese Weise werden Trimethylsiloxygruppen am Molekül gebildet. Einige Beispiele für Trimethylsilylierungsmittel umfassen Trimethylsilylchlorid und Bis (trimethylsilyl) acetamid. Trimethylsilylgruppen an einem Molekül neigen dazu, es flüchtiger zu machen, wodurch die Verbindungen häufig einer Analyse durch Gaschromatographie oder Massenspektrometrie besser zugänglich sind. Ein Beispiel für eine solche Trimethylsilylierung wird im Brassicasterol-Artikel erwähnt. Solche Derivatisierungen werden oft in kleinem Maßstab in speziellen Fläschchen durchgeführt.

Wenn Trimethylsilylgruppen an bestimmte funktionelle Gruppen in einem Reaktantenmolekül gebunden sind, können sie auch als temporäre Schutzgruppen bei der chemischen Synthese oder einigen anderen chemischen Reaktionen verwendet werden.

In der Chromatographie wird die Derivatisierung zugänglicher Silanolgruppen in einer gebundenen stationären Phase mit Trimethylsilylgruppen als Endkappen bezeichnet.

In einem NMR-Spektrum weisen Signale von Atomen in Trimethylsilylgruppen in Verbindungen üblicherweise chemische Verschiebungen nahe dem Tetramethylsilan-Referenzpeak bei 0 ppm auf. Auch Verbindungen, wie Hochtemperatur-Silikon- „Absperrhahn“ -Fett, die Polysiloxane (oft Silikone genannt) in sich haben, zeigen üblicherweise Peaks von ihren Methylgruppen (an die Siliziumatome gebunden) mit NMR-chemischen Verschiebungen nahe dem Tetramethylsilan-Standardpeak, wie bei 0,07 ppm in CDCl3.

Ansonsten können sehr reaktive Moleküle isoliert werden, wenn sie von sperrigen Trimethylsilylgruppen umhüllt sind. Dieser Effekt kann in Tetraedern beobachtet werden.

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